Der weiblich gelesene Körper wird nach wie vor heftig diskutiert und ungefragt kommentiert. Auch ich unterliege diesen ungewollten Fremdbeurteilungen und lasse mich dadurch oft verunsichern. Um diesen Fremdeinschätzungen entgegenzuwirken, stelle ich Selbstportraits her. Ich kann so meinen Körper mit einem neuen Blick beobachten. Welche Formen nimmt er an? Wie sehe ich von hinten aus? Wo bilden sich Falten und Flächen? Ich generiere neue Ausschnitte und Sichtweisen durch Heranzoomen einzelner Körperstellen. So wandert der Blick wie über eine Landschaft und entdeckt immer neue Eigenheiten. Denn der Körper ist, wenn man ihn in seinen Einzelteilen und schlussendlich auch in seinem Ganzen anschaut, einfach nur ein Körper. Ich wünsche mir, dass Frauen*(FINTA), die diese Bilder betrachten sich ermutigt fühlen, die Kamera auf ihre eigenen Körper zu richten und ihn durch die neu gewonnene Distanz und den eigenen Blick zu akzeptieren und zu eigen zu machen. Wenn ich meinen Körper kenne und akzeptiere, wird er zum Schild, um dadurch mit Gelassenheit und Stärke fremden Kommentaren entgegenzuwirken.

Photography
2019

The female-read body is still fiercely discussed and commented on without being asked. I, too, am subject to these unwanted external assessments and they often leave me insecure. I create self-portraits to counteract these comments. In this way, I can observe my body with a new perspective. I generate new sections and perspectives by zooming in on individual parts of the body. It provokes the gaze to wander like over a landscape and to discover new peculiarities. Because the body is, if you look at it in its individual parts and finally also in its whole, just a body. My wish is that women*  who look at these images feel encouraged to turn the camera on their own bodies and, through the newly gained distance and their own gaze, to accept it and make it their own. When I know and accept my body, it becomes a shield to thereby counter foreign comments with serenity and strength.